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Es kann ja nicht immer alles rund laufen. Besonders dann, wenn es richtig perfekt sein soll. Wochenlang geplant, phantasiert, geträumt… Zum 30. muss es schon was ganz Besonderes sein. Es soll krachen, im Auge und im Gaumen. Es sollen dem Geburtstagskind quasi schon beim Anblick der Torte die Tränen kommen und dann erst recht wenn sie im Mund verschwindet. Mehrstöckig, tolle Farben und unerwartete Geschmackserlebnisse…

Also machte ich mich heimlich an meine allererste Torte. Der Kuchenteig war noch easy: Zitronenteig, zwei kleine Kuchenformen, schon alles fertig. Die brauchte man dann nur noch zu teilen und übereinander zu stapeln. Zitronenteig hält man am besten mit Zitronen zusammen, dachte ich, und hab mal ein bisschen mit Lemon Curd aus dem Glas geschummelt. Man muss ja nicht immer alles selbst machen. Außenrum wollte ich Fondant legen. Mit Fondant hatte ich bis dahin noch nie gearbeitet, aber das könne ja wohl nicht so schwer sein (…zwei erste Male auf einmal, da hätten bei mir eigentlich schon die Alarmglocken klingeln sollen, das kann nicht gut gehen….). Aber wie hält das denn am Kuchen? Also noch Ganache aus Mango und weißer Schokolade gezaubert und von außen auf die nun 4-stöckige Torte geschmiert.

An der Stelle war ich dann eigentlich schon dem Abgrund nahe, aber Aufgeben war zu diesem Zeitpunkt keine Option mehr. Also den Fondant – Flieder, die Lieblingsfarbe des Geburtstagskindes – her! Wie soll diese kleine Stück für die ganze Torte reichen?? Ach, ganz dünn ausrollen, das wird schon. Ha! Von wegen! Fondant ist so ungefähr das widerspenstigste Material unseres Planeten, wahrscheinlich wäre es einfacher gewesen ein Stück Blei auf meiner Arbeitsfläche ganz dünn auszurollen. Der Fondant riss ständig, war viel zu klein, knubbelig, einfach nicht zu bändigen. Aber die Torte konnte ja unmöglich so bleiben. Also irgendwie in bester Pizzabäckermanier drüber geworfen und… ja…Fondant und Ganache vertragen sich wohl doch nicht so gut wie ich angenommen hatte. Der klebte natürlich überhaupt nicht, sondern schwabbelte eher auf der Ganache-Schicht hin und her. Dazu kamen dann noch die Löcher, die ich einzeln stopfen musste mit dem, was auf der Arbeitsfläche kleben geblieben war. Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs…

Auch das Glitzerpuder und die schönen weißen Kerzen konnten das Konstrukt nicht mehr retten. Aber: Der Wille zählt und die 6 Stunden, die ich in diese Torte gesteckt habe, sagen dem Geburtstagskind doch eigentlich alles, was es wissen muss: Du bist es mir wert. Und was heraus kam war eine tolle Party, fröhliche Gäste, Überraschungstränen, oooohs und aaaahs, gut gefüllte Bäuche und eine glückliche Kristin. Also am Ende doch eine sehr erfolgreiche Torte.

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1 Comment on tortütata // Chrystal Zauber Geburtstagstorte

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