Schlagwort: Italien

tortütata // viva Italia

Viele Grüße aus bella Italia!!! Ferien in Italien sind immer toll, vor allem wegen der exzellenten kulinarischen Versorgung. Pasta in allen Variationen, frischer Fisch, Carpaccio, natürlich Pizza… und dazu ein volles Glas Vino… Das Dessert darf nicht fehlen, auch wenn man das Gefühl hat, dass einen allein der nächste Atemzug zum Platzen bringen könnte. Eines meiner liebsten italienischen Desserts, das sich besonders in den letzten Jahren in meinem Gaumen etabliert hat, ist die Omatorte. Meist sind italienische Kuchen ja wirklich extrem süß, gerne auch mit dem ein oder anderen Liter Alkohol getränkt. Die Omatorte ist aber ein wirkliches Juwel, das ich im Urlaub quasi zweimal am Tag essen könnte. Ohne Meeresrauschen und Sonnenbrille ist das Feeling vielleicht nicht ganz das gleiche, aber der Geschmack ist einmalig.

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torta della nonna

Für den Teig:
275 Mehl
225 g weißer Zucker
175 g (weiche) Butter
2 Eiweiß
1 Päckchen Vanillezucker
1 Prise Salz

Für die Füllung:
125 g Zucker
30 g Mehl
400 ml Milch
4 Eigelb
50 g Pinienkerne (wer sie nicht mag, kann sie auch weg lassen)

Für den Belag:
1 Eiweiß
25 g Pinienkerne (alternativ geht’s auch mit Mandeln)

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Wir starten mit dem Teig, für den ihr alle Zutaten in eine Rührschüssel gebt und mit eurem Mixer mit den Knethaken durchknetet. Da es nicht so 100%ig homogen wird mit den Knethaken, solltet ihr den Teig dann noch mal mit den Händen durchkneten bis sich alles gut verteilt hat. Die Schüssel stellt ihr nun in den Kühlschrank.

Während der Teig abkühlt, machen wir uns an die Füllung. Dafür gebt ihr Mehl und Zucker in eine Schüssel und vermischt beide Zutaten. Dann verrührt ihr sie mit 3 EL Milch (von den 400 ml abnehmen). Die restliche Milch bringt ihr in einem Topf zum Kochen. Sobald sie gekocht hat, nehmt ihr sie kurz von der Herdplatte und rührt die Mehl-Zucker-Mischung dazu. Dann noch mal auf die Herdplatte und nochmal kurz aufkochen lassen. Dabei müsst ihr höllisch aufpassen, dass euch die Masse nicht ankocht! Nach dem Aufkochen nehmt ihr den Topf wieder von der Kochstelle und rührt das Eigelb drunter. Die Masse wird jetzt schön gelb. Als letztes gebt ihr die Pinienkerne dazu.

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Die Masse sollte jetzt etwas abkühlen. Solange holt ihr schon mal den Teig aus dem Kühlschrank, der jetzt etwas fester sein sollte. Den Teig teilt ihr in zwei etwa gleich große Teile, wobei der eine Teil etwas größer sein könnte. Aus diesem formt ihr nun nämlich den Boden des Kuchens. Dafür legt ihr den Teig in einer gefetteten Springform aus, sodass auch ein 2 cm hoher Rand entsteht. Dort gießt ihr vorsichtig die Füllung hinein.
Aus der zweiten Hälfte des Teiges formt ihr dann den Deckel. Am besten nehmt ihr dazu ein Backpapier, das ihr mit Mehl bestreut. Darauf legt ihr den Teig aus, sodass er die gleiche Größe wie eure Springform bekommt. Dann „stürzt“ ihr den Deckel vorsichtig in eure Springform und zieht das Backpapier von oben ab. So bedeckt der Teig von oben die Füll und ist schön glatt. Den Rand könnt ihr noch etwas fest drücken, falls er fransig geworden ist.

Zuletzt bestreicht ihr den Teigdeckel mit etwas Eiweiß und streut die restlichen Pinienkerne darauf.

Der Kuchen darf nun für ca. 60 Minuten bei 160°C in den Ofen. Nach der Hälfte der Zeit solltet ihr ihn mit Alufolie locker abdecken, damit die Pinienkerne nicht verbrennen. Der Kuchen braucht aber dennoch seine Zeit, damit innen die Füllung stockt.

tortütata // Saluti da Treviso

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Heute ist es endlich soweit: der lang ersehnte Italien Urlaub! Die Sandalen sind im Koffer, die Sonnenbrille schon mal vorsichtshalber aufgesetzt und die Stimmung voll auf Dolce Vita! Zu diesem Anlass eine kleine italienische Geschichte:

Im Jahr 1939 eröffneten Ada and Aldo Campeol ihr Restaurant Le Beccherie in Treviso. Nach der Geburt ihres Sohnes wollte Ada schnell wieder fit werden und als typisch italienische Mama hieß das Geheimrezept für Vitalität „Espresso“. Und so erfand sie in den 60er Jahren das Dessert, das ihr zu neuem Schwung verhalf. Anscheinend hat es nicht nur ihr geschmeckt, denn in den 70ern war es dann so beliebt, dass sie ihm einen Namen gab: Tiramisu. 1981 verirrte sich der Restaurantkritiker Giuseppe Maffioli ins Le Beccherie, der so begeistert war von Ada‘s Dessert, dass er das Rezept im Vin Veneto Magazin veröffentlichte.

Und so nahm die Erfolgsgeschichte ihren Lauf bis das Dessert weltberühmt wurde. Leider nimmt die Geschichte ein trauriges Ende, denn Anfang des Jahres musste das Le Beccherie seine Türen für immer schließen. Der Enkel von Ada und Aldo hatte bis zuletzt versucht, sein Erbe zu retten, aber gegen die sinkenden Besucherzahlen konnte er nichts tun. Die Stadt Treviso stellte sogar einen Antrag bei der Europäischen Union, um Treviso offiziell als Geburtsstadt des Tiramisu anerkennen zu lassen. Ähnlich wie Neapel als Mutter der Pizza oder Frankreich als Heimat des Champagners anerkannt ist, sollten auch Treviso und das Tiramisu für immer verbunden sein. Der Antrag wurde abgelehnt und so können wir das Original Tiramisu nur noch in unserer eigenen Küche genießen.

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Tiramisu originale

Zutaten:
450 g Mascarpone
100 g Zucker
4 Eigelb
1 Packung Löffelbiskuit
200 ml aufgebrühter Espresso
2 TL Zucker
Kakaopulver zum Bestreuen

Ihr beginnt das Tiramisu mit dem Espresso. Am besten bereitet ihr ihn mit einem richtigen Espresso Teil auf dem Herd zu. In dem fertigen Espresso löst ihr 2 TL Zucker auf und lasst ihn dann abkühlen.

In einer Schüssel verquirlt ihr den Zucker mit dem Eigelb zu einer leichten Masse. Dann gebt ihr die Mascarpone dazu und verrührt alles zu einer gelben Creme.

Eine mittelgroße Auflaufform legt ihr zuerst mit Löffelbiskuits aus und beträufelt sie vorsichtig mit der Hälfte des Espresso. Sie sollen sich schön damit voll saugen, aber nicht triefend nass werden. Darauf streicht ihr die Hälfte der Creme. Dann legt ihr die zweite Hälfte Löffelbiskuits darauf, beträufelt sie wieder vorsichtig mit dem restlichen Espresso und streicht die restliche Creme darauf. Am Ende siebt ihr noch etwas Kakaopulver darauf. Das Tiramisu muss dann noch mal in den Kühlschrank für ca. 3-4 Stunden, damit es schön durchziehen kann.

Im Prinzip könnt ihr auch die doppelte Menge nehmen, wenn ihr gerne eine hohe Variante bauen wollt. Das Tiramisu ist nämlich wie eine Lasagne, man kann es beliebig hoch schichten.